Belgischer Zivilschutz testet seine internationalen Rettungskapazitäten bei Überschwemmungen
Vom 21. bis zum 27. Oktober nimmt der Zivilschutz an einer internationalen Großübung (RIWATEREX) in Spanien teil, für die eine großflächige Überschwemmung in Madrid simuliert wird. Diese Übung ist eine Gelegenheit, das Modul "Flood Rescue Using Boats" (FRUB) auf die Zertifizierung durch die europäischen Behörden im Jahr 2019 vorzubereiten.
Das FRUB-Modul ermöglicht die Durchführung von Such- und Rettungseinsätzen mit Booten bei schweren Überschwemmungen und die Versorgung von überschwemmten Gebieten mit lebenswichtigen Gütern. Zur Bewältigung der Zunahme der mit dem Klimawandel verbundenen Risiken hat der Zivilschutz vor Kurzem mehrere Boote und Schutzausrüstung angeschafft. Etwa 40 Einsatzbedienstete haben sich auf dieses Modul spezialisiert (Grundlagen der Navigation, Erlernen der Fortbewegung in fließendem Gewässer, ...). Sie haben bereits an anderen internationalen Übungen wie Triplex (Norwegen, 2017) und Piemodex (Italien, 2018) teilgenommen.
Wenn das FRUB-Modul zertifiziert wird, kann es künftig Teil des "Voluntary Pool" des Katastrophenschutzverfahrens der Union sein - einer Reserve von Einsatzmitteln (Teams und Ausrüstung), die von den Mitgliedstaaten freiwillig zur Verfügung gestellt werden und jederzeit im Rahmen eines gemeinsamen europäischen Einsatzes mobilisiert werden können.
Übung RIWATEREX
Ziel dieser Übung ist es, die Zusammenarbeit zwischen Teams aus sechs europäischen Ländern (Spanien, Frankreich, Italien, Portugal, Rumänien und Belgien) auf allen Ebenen der Einsätze (von der Befehlskette über die Sammlung und den Austausch von Informationen bis hin zum Einsatz von Interventionsressourcen vor Ort) zu testen.
Das belgische Team besteht aus 3 Booten und 11 Experten für seinen FRUB-Teil. Auf ausdrücklichen Wunsch Spaniens, das nicht über diese Kapazität verfügt, entsendet der Zivilschutz auch ein Team "High Capacity Pumping", das aus 2 Pumpeinheiten mit großer Kapazität und 7 Personen besteht.
Diese technischen Kapazitäten werden im Rahmen von B-FAST (Belgian First Aid & Support Team) mit Experten aus den Bereichen Volksgesundheit und Verteidigung zusammenarbeiten.
Mit dieser Teilnahme an RIWATEREX setzt der belgische Zivilschutz seine Investitionen fort, um den von Katastrophen betroffenen Ländern angemessene internationale Hilfe zu leisten.
Katastrophenschutzverfahren der Union
Mit dem Katastrophenschutzverfahren der Union wird die internationale Koordination gewährleistet, wenn Länder, die von Katastrophen großen Ausmaßes heimgesucht werden, um Hilfe ersuchen. Ziel dieses Verfahrens ist eine Verbesserung der Interoperabilität der Mittel und der Effizienz der Einsätze des Zivilschutzes. Um dieses Ziel zu erreichen, werden für jede Art von Katastrophe (Überschwemmung, Epidemie, Erdbeben, ...) spezifische Einsatzmodule eingesetzt, die den Qualitätsnormen entsprechen. Hierdurch werden eine bessere Koordination vor Ort, eine zentrale Kontaktstelle und eine bedarfsgerechte Reaktion gewährleistet und wird ein doppelter Einsatz von Mitteln vermieden. Jedes Modul ist autonom, schnell einsetzbar und aus spezialisiertem Personal zusammengesetzt.