EULuxModex

Zivilschutz
Internationale Missionen
Ereignis
Im Rahmen des Europäischen Katastrophenschutzverfahrens hat das Großherzogtum Luxemburg vom 26. bis zum 29. September eine internationale Übung durchgeführt: EULuxModex
photo Evy Cosemans

Der belgische Zivilschutz hat an dieser Übung mit einer Einheit zur Erkennung chemischer, biologischer, radiologischer und nuklearer Stoffe (CBRN) teilgenommen.

Das Europäische Katastrophenschutzverfahren bildet den rechtlichen und operativen Rahmen für die Unterstützung der Hilfsdienste der Europäischen Union in Notfällen (Naturkatastrophen, Industrieunfälle, ...) innerhalb und außerhalb der EU. Dieses europäische Solidaritätssystem beruht auf der Aktivierung vieler Module und dem Einsatz von Experten des Zivilschutzes.
Für eine schnelle und effiziente Antwort auf die Bedürfnisse der betroffenen Bevölkerung kann sich jeder von einer Katastrophe größeren Ausmaßes heimgesuchte Staat, ob Mitglied der EU oder nicht, direkt an das Zentrum für die Koordination von Notfallmaßnahmen (ERCC) wenden, um Hilfe anzufordern.

Die Großübungen des europäischen Zivilschutzes (EU Modex) bezwecken insbesondere:

  • den Test der Einsatzmodule der teilnehmenden Mitgliedstaaten: USAR (Urban Search and Rescue) für die Suche nach und die Bergung von Opfern in Trümmern von Häusern, die durch Erdbeben oder Explosion eingestürzt sind, Feldkrankenhaus (Field Hospital), Pumparbeiten bei schweren Überschwemmungen (High Capacity Pumping), ...,
  • das Training der von den teilnehmenden Mitgliedstaaten zur Verfügung gestellten Experten des Zivilschutzes, um sie auf internationale Einsätze im Rahmen des Europäischen Katastrophenschutzverfahrens vorzubereiten.

EULuxModex war Teil von Los 2 des Zyklus 2013-2014 der Modulübungen, bestehend aus Konzeption, Planung, Durchführung und Auswertung von drei Übungen in Sachen High Capacity Pumping (HCP), Water Purification (WP) und Chemical, biological, radiological and nuclear (CBRN) Detection and Sampling sowie dem Einsatz von Experten eines European Civil Protection Team (EUCPT).

Diese Modulübungen vor Ort im Rahmen des Europäischen Katastrophenschutzverfahrens - EUModFX (Los 2) - sind von Oktober 2013 bis Oktober 2014 gemeinsam von sechs nationalen Katastrophenschutzbehörden der Teilnehmerstaaten (Deutschland, Belgien, Kroatien, Frankreich, Luxemburg und Slowenien) und einem Privatunternehmen (Synergies International Consulting) organisiert worden, unter der Leitung der belgischen Generaldirektion Zivile Sicherheit.

Hauptziel dieser Übungen war es, die Zusammenarbeit zwischen den Modulen aus mehreren EU-Staaten zu testen und sich der politischen und operativen Komplexität der internationalen Reaktion bei Katastrophen bewusst zu werden, damit dank vorab vereinbarter Normtests effizienter reagiert werden kann, sowie die Interoperabilität zwischen diesen Modulen zu verstärken.

Das Szenario von EULuxModex: Am Morgen des 25. September (Donnerstag) lösen die historischen Pegelstände der Mosel, zurückzuführen auf die starken Regenfälle der vergangenen Tage im Nordosten Frankreichs, insbesondere in den Vogesen und in Elsass-Lothringen, extreme Überschwemmungen in den luxemburgischen Gemeinden an der deutschen Grenze aus.

Die Anlagen des wichtigen Hafens von Mertert, des einzigen Frachthafens des Großherzogtums, der zudem mehrere sogenannte Seveso-Betriebe zählt, sind stark beschädigt worden.
Am frühen Morgen des 26. September (Freitag) wird Luxemburg insbesondere im Osten des Landes von verheerenden Gewittern getroffen.
Zahlreiche Hauptstraßen sind durch umgestürzte Bäume blockiert, 500 Wohn- und Industriegebäude sind durch den Sturm oder durch Überschwemmungen beschädigt, die Züge stehen still und die Stromversorgung und die Telekommunikationsnetze sind in großen Teilen des Großherzogtums ausgefallen.
Rund 4 000 Personen werden aus den betroffenen Gebieten evakuiert.
Man zählt 14 Tote, 45 Vermisste und fast 135 Verletzte.
Die lokalen Behörden versorgen die Bevölkerung über Boote und Hubschrauber mit Trinkwasser, Nahrungsmitteln und dringender medizinischer Hilfe.